Burgy Zapp Künstler & Schriftsteller
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Der geile Tag im Zug war nicht so toll

Eigentlich war es die Absicht ein neues Buch zu beginnen, die Anthologie. Aber was sehe ich, hatte bereits provisorisch einen Text in die Datei geschrieben, im Zug, auf dem Boden sitzend, neben 10.000 anderen dehydrierenden und Geruch diffundierenden (schwitzenden und stinkenden) Menschen.

Ãœber 36 Stunden Arbeit, kein Schlaf und jetzt zum Zug hetzen

Jetzt sitze ich mal wieder im Zug. Die ganze Hetze, hat alles nichts gebracht.

Dachte mir es geht schon.

Na, geht halt nicht. Habe die Nacht einfach nicht geschlafen und nach 36 Stunden Arbeit reicht es einem dann auch – so.
Bereits der Weg zum Zug war entsprechend beschwerlich.

Das Taxi war ja nicht für mich bestellt! Kein Wunder, kann mich auch nicht ans Bestellen erinnern.

Das andere Taxi nimmt ja dann auch keine Kreditkarten.

Ok, dann mit den Öffentlichen, entsprechend viel Gepäck habe ich mir dann auch mitgenommen. Natürlich nur ein Bücherregal, 3 Notebooks und das ganze andere schwere Zeug.

Im Zug bin ich nicht ganz allein

Im Zug angekommen – fein – erst-einmal frühstücken. Und so. Aber ist nicht, denn auch die nehmen – nur heute und ausnahmsweise – keine Kreditkarten.

Suche eine Dreiviertelstunde all mein Kleingeld zusammen, sind völlig überraschend ganze satte Euro 1,60. Sitze im Speisewagen wie bestellt aber nicht abgeholt.
Der Zug ist zum Kotzen voll, nur ich habe keinen Platz, alle anderen haben eben nicht im Speisewagen vergeblich versucht ohne Kreditkarte zu zahlen. Mich zu erbrechen, so weit bin ich noch nicht, erst nachdem mich die freundliche Kellnerin zur Entschädigung für “keine Kreditkarte heute” mit einem Kaffee entschädigt.

Halte es ganze drei Stunden im Speisewagen aus, vielleicht auch nur um ein Zeichen zu setzen, wie wichtig Kreditkarten für den hart arbeitenden Schriftsteller von Zeit zu Zeit sein können: 0% Bargeld-Planung = 100% Reinfall mit ohne Kreditkarte, toll!

Aber ich war noch gar nicht so weit. Erst nachdem mich zwei sehr freundliche Damen netterweise zu einem weiteren Kaffee eingeladen haben wurde mir so langsam richtig schlecht. Das viele Lachen und das salzige Mineralwasser nach dem Kaffee haben mir dann vollends den Rest gegeben. Mir ist leicht schwindelig und so begebe ich mich mit meinen 3 unhandlichen und super-schweren Gepäckstücken durch den Zug. Witzig, auf der Suche nach einem Sitzplatz, na klar.

Fast ein Sitzplatz
Kämpfe mich mit meinem super-schweren Gepäck durch den Zug, zwei Abteile weiter wird mir dann klar: Es ist Ostern, deswegen ist der Zug so voll. Also kämpfe ich mich mit hoch rotem Kopf wieder nach oben, hebe nach und nach alle drei Taschen auf und schleppe mich weiter.

Endlich habe ich fast einen ganzen Quadratmeter auf dem Boden kurz vor der ICE Tür ins Freie ergattert. Wenn ich mir den Quadratmeter mit meinem Gepäck teile, dann sitze ich fast bequem zwischen all den anderen, die keinen Sitzplatz haben. Wir sehen aus, wie eine Bande sehr gut gekleideter Obdachloser.

Aber jetzt fahren wir erst mal.
Ist ja immer alles ganz nett so mit Reisen und Menschen kennen lernen. Wenn man aber die ganze Nacht nicht geschlafen hat, dann macht das auch weniger Spaß, als ursprünglich vorgesehen.
Jetzt habe ich es fast geschafft. Es ist bald 16 Uhr, und somit sind die 40 Stunden auf den Beinen ein langer Marathon gewesen, den ich jetzt bald hinter mir zu lassen gedenke.

Doch plane ich ohne die Bahn. Sie entscheidet sich auch mal sehr spontan, den Zug stehen zu lassen. Oder aber steht einfach mal unschlüssig und vorzugsweise auf einem winzigen Bahnhof herum.

Küssen ja, reden nein Danke; Fahrkarte, von mir aus

Die schöne Frau mir gegenüber würde gerne, aber sie traut sich nicht mich anzusprechen. Und ich bin einfach zu müde, um noch nett zu reden. Küssen Ok, das könnte ich noch, aber Reden, nein danke. Und so lächeln wir uns hin und wieder mal nett zu, das ist auch recht nett.
Gleich kommt der Schaffner, dann suche ich kurz nervös und drücke ihm dann meine Fahrkarte – erleichtert über ihren anhaltenden Aufenthalt in meinem Besitz – in die Hand.

Arbeit und dunkle Gedankenwolken im Schweiß-getränkten dunstigen Zug
Eines Tages mache ich das alles nicht mehr, dann schlafe ich ganz viel, von morgens bis abends und umgekehrt. Dazwischen gebe ich das Geld aus, das ich noch nicht habe.

Aber jetzt fahre ich mit 2 lektorierten und überarbeiteten Büchern im Gepäck ins Atelier. Drüber-gucken und stundenlang einarbeiten! Ein weiteres Buch will fertig geschrieben werden und eines muss ich überhaupt erst-einmal anfangen – die Anthologie. Ich habe noch nicht einmal Angst – ich könnte es nicht schaffen – bin viel zu müde.

Reicht ja auch, wenn ich gut voran komme. Mehr kann ich und will ich nicht machen.
Würde ich nicht so weit kommen wie geplant, dann hätte ich auch nicht noch zusätzlich Lust, mich darüber zu ärgern oder so einen Management-extra- Stress zu erzeugen. Ne, echt nicht, keine Lust, 12 konzentrierte Arbeitsstunden am Tag, das reicht mir vorerst.

Sonne, aber bitte nicht im Zug
Außerdem scheint die Sonne! Und ungeduldig werde ich in dem noch viel zu kalten Moorsee baden gehen. Das mag ich, meine Haut auch, die wird dann ganz weich, fast so weich wie die Frauen, wenn sie letzteres bemerken. Mit dem Baden ist es dann übrigens nicht so gelaufen wie ich damals noch dachte, wenn man von meinem großen Zehen absieht. Diesen habe ich kurz hinein-gestreckt ins Eiswasser. Natürlich nur, um dann sicherheitshalber und sehr eilig ein Paar Meter Abstand zwischen mich und den See zu bringen. Aber zurück zum Zug

fast Verdurstet und Erstunken
Ach übrigens, die Bedienung im Zugrestaurant hatte mir ja einen Kaffee ausgegeben, das war nett, weil ihr Kreditkarten-Lesegerät genau an dem Tag nicht ging: an dem ich nicht nur nicht geschlafen habe, sondern auch zu wenig gegessen und getrunken hatte.

Mit trockenem Hals in einen noch trockneren Zug einzusteigen und durch glühenden Sonnenschein zu brausen macht echt durstig. Entsprechend haben mich zwei Damen noch auf ein Glas Wasser eingeladen, habe mich nicht nur mit einer tollen Unterhaltung und viel Lachen revanchiert, sondern mit einer Einladung für den Künstlersalon Berlin.

Nach einem gewagten Umsteige-Manöver endlich im Bummelzug
Jetzt sitzt die junge Dame im Zug mir immer noch gegenüber und liest mit einer Sonnenbrille.

Ist das jetzt ein Trick, um 1. gut auszusehen oder 2. um nicht angesprochen zu werden, oder 3. hat sie Röntgenaugen.

Das wäre mir – aufgrund meiner Unterhose, die unten offen ist – sehr peinlich. Macht aber nichts, sie weiß ja nicht, dass ich weiß, dass sie Röntgenaugen hat.
Das werde ich gleich erzählen, oder doch nicht, ist zu anstrengend, das unverbindlich zu machen.
Auf Wiedersehen bis bald.

. BZ Blog Zeitung Einträge zur Anthologie

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