Kuration & TV-Doku der Ausstellungs-No3-Führung
Vorsicht in der obigen TV-Dokumentation der Kurations-Führung spawned am Ende ein Creeper Mob, erschrecken Sie nicht.
Das hat ja nun mal wieder wirklich Spaß gemacht – Ausstellung No3
von Isabella Pridat
Die Auswahl der Bilder für Ausstellung No3 entfernt sich vom bereits etablierten Werkstil Zeitgenössischer Impressionismus, und zeigt ganz neue, ungewohnte Bilder – fast ausschließlich zum Werkstil Abstrakte Fotografie gehörend.
Sie anschließend dann im Shop – vom Künstler sinnvoll geordnet – zu sehen und das Wachsen und Werden des Shops zu verfolgen und daran mitzuarbeiten war wirklich hochinteressant. Im Shop verfügbar sind aktuell ausschließlich die Bilder der Burgy Zapp Ausstellung No3.
Dann jedoch kam noch eine steile Steigerung, die Kuration in den Ausstellungsräumen der KunstMatrix.com in den von Burgy Zapp sehr passend ausgesuchten Räumlichkeiten. Es war ein echter Aha-Effekt, nun beim Kuratieren zu erleben, dass die gewählten Formate, deren Größenrelation in den virtuell begehbaren Ausstellungsräumen gut erkennbar ist, so gut zu den jeweiligen Motiven passen.
Durch die Räume läuft man am besten mit den Pfeiltasten auf der Tastatur – wie ein vorsintflutlicher Roboter, der sich steif mit den rechts/links-Tasten zunächst in die beabsichtigte Richtung dreht und dann immer nur geradeaus oder rückwärts läuft.
Der erste Raum verfügt über eine Empore mit Aufgang und ist sehr modern, geradezu futuristisch gehalten mit seiner Anmutung von offenen, sehr hohen Betonräumen. Hier stellt der Künstler Burgy Zapp einen repräsentativen Querschnitt der Ausstellung No3 aus. Der Raum ist unterteilt und um die Ecke kommt man am besten, indem man das Fußbodenfähnchen dort hinclickt, wo man als nächstes stehen will, zum Beispiel vor meinem aktuellen großformatigen blau-grünen Lieblingsbild aus der Baum/Blatt-Serie. Gleich neben diesem Prunkstück hängt das erste der vier schicken, vom Künstler selbst entworfenen ascii Plakate – es ist das Motiv leading edge mit dem ascii Künstler-Icon darüber.
Allerdings kann man auch vor jedes sichtbare Bild “teleportieren”, indem man auf das Bild clict – anschließend tritt man dann mit der Pfeil-runter Taste einen Schritt zurück. Die Teleportation ist besonders praktisch, wenn man die superschönen modernen Bilder auf der Empore näher betrachten will – solche Bilder habe ich bisher live nur im hochmodernen Bankenviertel in Singapore in den taghell beleuchteten high-tech gestalteten Fussgänger Lauftunneln gesehen, in denen sich die eiligen Erfolgreichen nur so drängen auf dem Weg zum Meeting oder zum Mittags-Snack. Die wären sicher froh, wenn sie auch “teleportieren” könnten.
Von der Aufgangsrampe zur Empore geht man direkt auf das zweite ascii Poster zu mit dem Motiv Kunst für Alle. Von der Empore kann man durch ein Fenster hinunterblicken in die beiden folgenden Räume. Spätestens hier fällt dem Betrachter die Inspiration durch einen Sammler auf, der sich Bäume und Blätter gewünscht hatte, die nun bei dieser Ausstellung No3 ein Leitmotiv bilden – stark abstrahiert in zum Teil ganz neuen Farbstellungen. Gleich nach dem Torbogen zu Raum 2 begegnet man einem lachsfarben bis orangefarbenen weich-beweglichen zartem Baum, dessen grün-gelbes nächtliches Gegenüber einen starken Kontrapunkt setzt. Daneben hängt auch das dritte der ascii Poster mit dem Motiv deshalb Kunst, das der Begeisterung des Künstlers über Kunst, die eigene Kunst, die Ausstellung ausdrückt, in der er seine Kunst mit anderen teilt.
Blick nach rechts vom Torbogen aus: hier erzeugen die warmen braunen Wellenbilder eine angenehm ruhige Stimmung. Wendet sich der Betrachter nun wieder geradeaus als wolle er direkt in den 3. Raum weitergehen, so setzt sich diese ruhige Stimmung in der Serie der zartfarbenen abstrakten Landschaften fort, die an der linken Seite des Ganges hängen.
Bei dem Betrachten von der Seite her wird auch deutlich sichtbar, ob es sich um ein Alu DibondBild handelt, denn diese haben von der Seite gesehen einen weißen Rand, oder um ein Bild auf Leinwand, bei denen man sowohl seitlich als auch von vorn einen schmalen grauen virtuellen Rahmen sieht, der nur zum besseren Erkennen des Materials eingeblendet wird.
Hinter dem mittigen Trennwandkomplex des zweiten Raumes öffnet sich ein fast separater Raum und gibt den Blick auf zwei überwältigend schöne großformatige abstrakte Werke frei – alt-rosé, respektive bleu, 180cm x 120cm. Die Größen der Bilder erscheinen übrigens immer oben, wenn die virtuelle Hand auf dem Bild liegt.
Diesen Raum-im-Raum sieht man sich am besten an, indem man sich durch Platzierung des Fußbodenfähnchens in die Mitte stellt und dann mit einer der seitlichen Pfeiltasten ein paar Mal um sich selbst dreht. So kann man die ganz unterschiedlichen Stimmungen in Ruhe auf sich einwirken lassen, denn jede Wand ist hier anders: Gegenüber von den beiden Großformaten hängen zum Beispiel zwei nordisch-kühle und doch liebliche Ufer-Bilder vom Töölönlahti-See, die während der Finnlandreise entstanden.
Geht man nun die paar Schritte zurück und tritt durch die breite Tür in den dritten Raum, so überraschen links die bei Burgy Zapp gänzlich ungewohnten, fast neon-leuchtenden Farben Orange und Grün der beiden Leinwand-Bilder in den Formaten 60 x 40 cm und 80 x 60 cm. Schnell nach rechts drehen: hier gibt das vierte ascci Poster Ehre wem Ehre gebührt den Dank an die Entwickler der virtuellen Ausstellung und daneben erfreut ein kleines konkretes braunes und somit wiederum völlig atypisches Bild einer warmen Herbstgarten-Szene – hier möchte man Platz nehmen, um die glückliche Ruhe zu genießen.
Doch nein, es geht ja noch weiter in den allerletzten Ausstellungsbereich mit weiteren sehr wichtigen Bildergruppen, teils in zartem Bleu die zwar zum Werkstil Abstrakt gehören, von der Stimmung her aber an den Zeitgenössischen Impressionismus angelehnt sind. In beiden Bereichen des dritten Raumes finden sich übrigens auch starkfarbige blau bis blau-grüne Bilder der Boden/Blatt-Struktur-Serie (120 x 80cm/ 75 x 50 cm), die mit dem zuerst angesehen Bild des Eingangsbereichs (180 x 120 cm) aktuell zu meinen Lieblingsbildern gehören – diese Präferenz gilt nur dann nicht, wenn ich gerade ganz verliebt vor dem zarten blauen abstrakten und doch lebendig-plastisch wirkenden Baum an der hintersten Wand stehe…