Burgy Zapp Künstler & Schriftsteller
Chief Digital Officer

Erlebnisse um den Künstlersalon Berlin herum

Humorvolle und erschreckende Erlebnisse um den Künstlersalon Berlin herum. Aufgrund der für Gastgeber und Gäste wichtigen Privatsphäre natürlich anonym. Kurze Geschichten:

Die Datenschützer-Fraktion

Eine Person schreibt mir erbost, woher ich denn ihre E-Mailadresse hätte und verwendet dieselben Formulierungen wie eine junge Dame, die mich unlängst in einer Diskothek begraben hat

Mein ehrliche Antwort hätte sein müssen: Du warst derart betrunken, dass du dich wahrscheinlich nicht mehr erinnerst, dass du mir deine E-Mail Adresse gegeben hast, kurz bevor du auf mich drauf gekippt bist.

Auf einer Ausstellung, die Themen gehen zu Ende, das Licht ist allen zu hell. Auf meine Einladung hin schreibt er mir mit rechtlichen Maßnahmen drohend: Woher ich denn seine E-Mailadresse hätte.

Er ist wohl im allgemeinen zu uninteressiert, als dass er sich noch erinnern könnte, mir seine Visitenkarte mit den Worten gegeben zu habe: Ich werde einen Vortrag über Copyright und Urheberrecht halten [im Künstlersalon], dass …

Die begeisterten Unfreiwillig-Gäste

Ich habe mich über deine Einladungen immer geärgert, aber weil ich nicht wusste wie ich sie löschen kann, bin ich irgendwann doch gekommen.

Seitdem ist der Künstler einer der produktivsten und eine treibende Kraft im Künstlersalon Berlin, der meine Arbeit und die vieler anderer mit seiner Kompetenz erheblich bereichert. Zudem hat er inhaltlich ganz vorzügliche und herzliche Menschen in den Künstlersalon eingeführt.

Die verwirrten Gäste

Ein englischsprachiger Rocker-“Star” ist mit einer vollen Flasche Wiskey gekommen und will ohne wieder gehen: Can you help me please, I can´t find my Jacket?

Nebst extrem enger Hose, einem Totenkopfähnlichen-Stahl-Gürtel sowie Netzhemd trägt er einen winzigen Fetzen Stoff darüber, draußen ist es Dezember im extrem kalten Berlin. Vorsichtig frage ich: “You happen to be wearing your Jacket already, are ´nt you?”

Er blickt mich verwundert an, folgt mit dem Blick meiner Hand, die sein “Westchen” festhält und nickt. Dann sagt er kontrolliert torkelnd: “Oh!”

Lange Pause, dann zunehmend verwirrt: “Please, which direction is the Central Park?”

Einige Minuten später habe wir ihm mit Hilfe einer Engländerin, die das Missverständnis aufklärte, erläutern können, dass er nicht in New York ist, sondern in Berlin. Das hat ihn sehr überrascht, aber überhaupt nicht erschüttert. Da hat er sich fröhlich auf den Weg gemacht – Wohin?

Der flüchtende Galerist

Ein überaus schüchterner Galerist wird von einem Herrn im Smoking in eine inhaltliche Unterhaltung über ein Kunstwerk verstrickt. Daneben eine leicht bekleidete aber aufwändig verkleidete junge Dame. Kaum hat der Galerist sich Luft verschafft und ist der Unterhaltung ausgewichen, übernimmt die junge Dame. Die sehr junge und sehr gut gelaunte Muse (Philosophie-Studentin und Rhetorik-Ass) nagelt den Galeristen mit einer philosophischen Unterhaltung gegen das Bild, von dem kurz zuvor die Rede war. Seine ohnehin spärlichen Aussagen schrumpfen zu 1 Wort Aussagen, wie Blau, Zusammenhang, Hintergrund.

Der Galerist hat derart schnell die Wohnung verlassen, man hätte meinen können, er sei auf der Flucht. Erst später hat mir ein Künstler erzählt, dass der Flüchtige ein Galerist aus Berlin war, den er sehr gut kenne. Ich habe leider die Szene nicht selbst beobachten können – der Künstler aber hat sehr gelacht. Vielleicht hat es sich um den Galeristen gehandelt, der den urhebenden Künstler des Bildes vertreten hat, und er konnte angesichts der jungen Dame nichts zum Bild sagen?

Die schönen Nachbarinnen

Ich stehe in Dolche Hose mit Weste, weißem Schal und passendem grauen Hut auf der Straße und ziehe an einer sehr verdächtigen Zigarette. Zwei sehr gut aussehende junge Damen sprechen mich etwas verschämt an, ob ich der junge Herr sei, in dessen Wohnung “immer” nackte Männer herumspringen würden.

Von den umstehenden Personen etwas seltsam begutachtet kläre ich etwas hilflos auf, bis mir einfällt, dass die Band “Guaka” aus Bourdeau (Frankreich), die an meinem Geburtstag (Künstlersalon 10) in meinem Zimmer ein Konzert gegeben hat, tatsächlich mit nacktem Oberkörper gespielt haben. Ich war sehr erleichtert und erfreut. Nachdem ich beide eingeladen, worüber die beiden sehr erfreut waren, wurde mir klar, dass die jungen Damen genau gegenüber leben müssen, so dass sie den Unterleib nicht sehen konnten.

Die wenigen nicht erfreulichen Nachbarn

Die Nachbarn haben sich nie beklagt, kein einziges Wort des Klagens. Aus Internatszeiten bin ich gewöhnt sofort und möglichst flexibel durch massive Lärmeindämmung auf Ruhestörungs-Klagen zu reagieren. Eine Klage wurde jedoch nie geäußert.

Die sozial weniger beflissenen Nachbarn haben sich anstelle an mich an die Hausverwaltung gewendet und Ruhestörung angeklagt, es seien um 8 Uhr Morgens laut sprechende und rufende Leute noch immer vor dem Haus gewesen … Dies fand ich einfach nur befremdlich, in einer Gegend in der 365 Tage im Jahr grölende Menschen durch die Nacht ziehen, Flaschen geworfen werden und Berlin Mitte / Prenzlauer Berg gerade an der Kastanienalle so hip ist, dass die Fußball WM zu einem Ausnahmezustand wurde. Seitdem lade ich auch die sehr netten Nachbarn nicht mehr per Aushang ein. Entsprechend gibt es auch keine Klagen mehr. Schade!

Die ohnmächtigen Gäste erwachen gegen Ende

Nachdem er die Augen geöffnet hat, seine Augäpfel sind noch verdreht, der Tonfall wankend: “Entschuldigen Sie bitte, ich muss wohl bei Ihnen eingeschlafen sein. Für die Einladung muss ich mich sehr bedanken, könnten sie mir aber bitte noch den Weg zur U-Bahn erklären.”

Es war erstaunlich, wie sich der Erwachte an den Wänden zur Tür getastet hat, aber gleichzeitig über eine unzerstörbare gesellschaftsfähige Haltung verfügte. Nachdem dieser Umstand für mich nichts neues beinhaltet, konnte ich den Schreck sofort überwinden und ebenso höflich eine Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln aus dem Internet ausdrucken.

Der intellektuelle Motzer im Kleinkaliber

Ein junger Herr betritt die Wohnung und fängt sofort an über die Kunst her-zuziehen, alles sei scheiße, alles sei belanglos, er habe erst vor 8 Monaten in einer Ausstellung zwei gute Werke gesehen, vor denen er je eine halbe Stunde verweilt habe. Er ginge fast täglich auf Ausstellungen, um so enttäuschter sei er, dass gerade im Künstlersalon, von dem er sich so viel erhofft hatte, die Kunst so schlecht sei.

Sein Gesprächspartner war meiner Mutter unangenehm aufgefallen, die höflich nickend nur einige Fragen gestellt hatte. Sie hat ihm die Blamage erspart und mir anschließend sehr fröhlich erzählt, dass sich der junge Herr in ihren vier harmlosen Fragen derart verheddert hatte, dass sich folgendes herausgestellt hat: 1. Alle Bilder in denen Emotionen zu sehen sind, erschließen sich dem jungen Herrn nicht. 2. Leider ist dem jungen Herrn auch nicht aufgefallen, dass er sich fortlaufend selbst widerspricht, A) mangels Gedächtnis und B) mangels der Erkenntnis über die Natur der Beziehung von Ursache und Wirkung.

Ein großer Geist wankt im Fahrwasser des Kunstmarkts

Burgy: “Das ist eines der herausragenden Werke eines noch sehr jungen Künstlers, der noch nicht auf dem Markt ist.” (Das Bild ist von mir, ist aber nicht als solches ausgewiesen.)

Anwort: “Sei mir nicht böse, aber das Bild ist einfach schlecht.”

Vor demselben Bild, wieder dieselbe Person und ich etwa 5 Künstlersalons später.

Burgy: “Das ist eines der herausragenden Werke eines noch sehr jungen Künstlers, der gerade in Berlin eine sehr erfolgreiche Ausstellung ausverkauft hat und …”

Die Person unterbricht mich begeistert, lobt das Bild zu meinem völligen Entsetzten in den Himmel. Ich behalte für mich, dass ich mich an die letzte Unterhaltung über genau dasselbe Bild mit derselben Person erinnere. Er versteht das Werk dieses mal sofort, kann die Inhalte sogar hoch-intelligent und präzise ausführen. Die Person ist in der Lage mir das Bild vollständig zu erklären, er hat das Werk absolut auf Anhieb und komplett verstanden. Zudem hat die Person mir einige sehr interessante Parallelen aufzeigen können, von denen ich noch nichts wusste. Das Bild war wiederum nicht als das meine ausgewiesen und ich habe diesen Sachverhalt sowie den Umstand der ersten Unterhaltung auch nicht aufgeklärt. Vielmehr bin ich darüber entsetzt, wie wenig wir bereit sind ein Risiko bei der Beurteilung einzugehen (Normabweichende Meinung,vgl. Kunst-Theorie 7). Noch mehr hat es mich entsetzt, dass er vielleicht beim ersten mal gar nicht willens war, sich auf das Werk einzulassen, weil es von einem Noname ist.

Datenschützer-Fraktion und seltsame Quellen

Sehr höflich aber empört und unerbittlich werde ich über einen längeren Briefwechsel hin befragt, woher ich die Adresse hätte.

Schließlich stellt sich die folgende Vermutung als bester Kandidat heraus: Wir waren beide bei einem Abendessen eingeladen, sie war nicht, ich sehr wohl da. Um Energie zu sparen habe ich das gesamte Abendessen (Sammler, Kuratoren, Künster und Studenten) eingeladen mit den Worten: Nein, das ist gar nicht nötig. In der Einladung waren all unsere E-Mailadressen aufgeführt. Ich kopiere sie zu-hause aus dem Mail-Header.

Wenn ich noch eine einzige E-Mail von dir erhalte, werde ich Dich anzeigen!

Nach einer 20 minütigen Suche, stelle ich fest, keine der von ihm angegebenen E-Mailadressen ist in der Einladungs-Liste. Würde ich mir auch nie verzeihen, wenn ich eine derart unangenehme Person eingeladen hätte. Nachdem ich ihn darauf hingewiesen habe, hat er sich nie wieder bei mir gemeldet. Vielleicht wurden die Einladungen weitergeleitet?

Die stürzende Orgie

Die große der drei Orgien im Künstlersalon ist eine 2 x 2 Meter große Leinwand. Das viel-beachtete und vorzügliche Werk wurde von Constantin v. Schroeder gemalt. Nun ereignet es sich, dass sich ein Autor und Schauspieler nach einer Lesung zurück gegen die Orgie lehnt: Die Orgie beginnt auf den wuchtigen und kantigen Leuchter in der Mitte des Zimmers zu kippen. Das hat natürlich noch keiner gesehen.

Eine bezaubernde junge Dame mit einem Gipsbein bzw. geschienten Bein springt vom Sofa auf, hüpft über das, auf dem Boden liegende Lesungspublikum hinweg. Ich rufe natürlich völlig verspätet: Achtung die Orgie kippt. Inzwischen arbeitet sie sich weiter durch mein überfülltes Arbeitszimmer und greift absolut geistesgegenwärtig die fallende Orgie am Rahmen. Das Gemälde bleibt unbeschädigt, die junge Dame ebenso. Sie hat mindestens einen richtig großen Rotweinfleck auf meinem weißen Sofa, oder einem Teppich ihrer Wahl bei mir gut, MINDESTENS.

Neben diesen hier erzählten, einigen sehr wenigen unliebsamen und teils auch amüsant-kuriosen unliebsamen Reaktionen auf meine Einladungen erhalte ich sehr sehr viele sehr reizende E-Mails von Personen, die sich über die Einladungen freuen. Ebenso freue ich mich über die höflichen bis reizenden Bitten, auch Freunde von Freunden in den Verteiler aufzunehmen. Etwa 1 Prozent der neu Eingeladenen wünschen keine Einladung zu erhalten. Darunter erstaunlicherweise bereits ca. 20 Absagen (Stand 2011) aus dem Sekretariat von Galerien. Wie es sich eine Galerie leisten kann, auf das gute PR Material, das ich im Rahmen des Künstlersalons erstelle zu verzichten ist mir völlig schleierhaft. In meinem Team sind Erfahrungswerte wie PR für Christies Fine Art Auctioneers und Marketing für IBM und SAP.Viele Galerien haben sich bereits bei mir bedankt, zum Beispiel in Zusammenhang mit meinem Künstler Portfolio Paper, und mir mitgeteilt, dass sie dieses im Vorlagen-Ordner aufbewahren, um sich bei nächster Gelegenheit daran orientieren zu können. Auch ich orientiere mich oft an gelungenen Kommunikationsformaten; selbstverständlich. Und ebenso selbstverständlich ist der Künstlersalon Berlin ein gelungenes Kommunikationsformat ebenso wie die dazugehörigen Einladungen ein High-End Produkt gesellschaftlicher Einladungen und Briefwechsel darstellen. Wer das nicht will, dem muss man auch sicher nicht helfen, es scheint ihm / ihr bereits sehr gut zu gehen.

Es ist mir immer eine Freude, vor allem, wenn mich eine Besprechung des Künstlersalons erreicht. Diese werden Teils anonym, Teils mit Autor unter Kunstbewegung.info veröffentlicht.

Schöne Grüße

Euer Burgy

Share

Tags: , , , , , , , , , , ,

Leave a Reply

 

Home english russion frensh spanish japanes Home Feed Kontakt Home Burgy Zapp Facebook Burgy Zapp YouTube Burgy Zapp Twitter Burgy Zapp Xing Burgy Zapp LinkedIn Burgy Zapp Google+

BZ Blog Zeitung

humor & amüsant . loose text & women

rlpTV Channel

EVE Online MoMa Documentary

press social: facebook . youtube . twitter . xing . linked in .
Gastgeber Künstlersalon Berlin
Gründer Kunst Bewegung
Begründer Werkstile
Bildbände: Alle . Impression . Abstrakt . Konzeptkunst . Architektur . Progressiv . Antik & Modern

. Verkaufte Kunstwerke
Die 7 Kunst-Theorien
Anthologie Künstlersalon
Legasthenie & andere Phänomene

SciFi Fantasy > Roman > Krieg und schwarzer Sand



Burgy Zapp : Agency & Progressive Kunst Bewegung