Erste Einzelausstellung ohne Öffentlichkeit im Berliner Untergrund
Meine erste Einzelausstellung nach dem Studium, fertig, vorbei, geschafft!
Jetzt bin ich auf dem Weg, auf dem Weg zum Markt, dort wo das Geld liegt. 10 Jahre lang habe ich mich im Kunst-Betrieb herumgetrieben, den Kunst-Markt aus der Ferne mit einer Mischung aus Skepsis, Missgunst und Verachtung betrachtet.
Vielmehr lagen mir die Inhalte am Herzen, das entwickeln interessanter neuer Konzepte und Inhalte für die Kunst. Inzwischen habe ich auch sympatische und authentische Markt-Teilnehmer kennen gelernt, die sich auch für Inhalte interessieren und nicht nur für die finanzielle Wertschöpfungskette oder Erfolgs-Etiketten.
Angst und Mut, beides
Vor der Ausstellung hatte ich Angst, Angst vor einer finanziellen Katastrophe. Die Investitionen waren bei 104 ausgestellten Bildern nicht nebensächlich.
Ich wollte denen “die bereits an mich geglaubt hatten, als der Erfolg meiner Kunst noch nicht absehbar war” (vgl. Vor-Einladung Künstlersalon Berlin 11) ein Insidergeschäft ermöglichen.
Sie für ihre Unterstützung und Loyalität bevorzugen. Aus diesem Grund war die Kalkulation sehr sehr knapp. Außerdem sollte die Auswahl möglichst representativ und umfangreich sein. 104 Motive wurden mit meinem Kurator Philipp Koch ausgewählt. Hätte ich sogar die Hälfte aller Bilder verkauft, ich hätte ein massives Verlustgeschäft gemacht; die Produktionskosten wurden zu 100% vom Künstler – mir – finanziert.
Endlich, der Anfang vom Weg
Dann kam der Tag der Vernissage, etwa 45% der Bilder waren bereits verkauft. Der enorme Zeitdruck, den die Freundschafts-Vintage Sonderausstellung mit sich gebracht hat, war zu viel. Ich war überarbeitet und manisch überspannt.
- 12.12.2008 Freundschafts-Vintage Vernissage
- 13.12.2008 Künstlersalon Berlin 11
- 14.12.2008 Fabrik-Werkausstellung angst emanation
Erst am 16.12.2008, nach der Vernissage habe ich realisiert: In Berlin habe ich bei meiner ersten Einzelausstellung nach dem Studium, jenseits der Öffentlichkeit von 104 ausgestellten Werken 108 verkauft.
Auf ganzer Linie erfolgreich
Der Erfolg hat meine Erwartungen überrascht, er war eine große Erleichterung, den plötzlich wurde es mir möglich, ein Buch nur aus den Verkäufen meiner Kunst finanzieren zu können. Das war ein Blitzstart, von 0 auf 100; schnell auf den Kunstmarkt, um als erfahrener Künstler meine Zweitkarriere als Schriftsteller finanzieren zu können. Das war mein neues erklärtes Ziel.
Im Rahmen der Vorbereitung für die Freundschafs-Vintage Sonderausstellung habe ich mich notwendigerweise mit meinen kunst-theoretischen Arbeiten beschäftigt und den Entschluss gefasst, diese endlich – erstmalig oder auch – in Buchform zu veröffentlichen. Noch mehr Arbeit, aber ein riesen Schritt für meinen Beitrag zum Kunst-Betrieb und den Eintritt in den Kunst-Markt.
Was ist mit der Öffentlichkeit
Nein, ich wollte erstmal die belohnen, die mir loyal zur Seite gestanden hatten, mich ermutigt hatten, den schwierigen Weg weiter zu gehen. Warum sollte ich viele Galeristen, Sammler und Kunstliebhaber der Öffentlichkeit einladen. Sie haben die letzten 10 Jahre an Kunstakademien verbracht, auf der Suche nach dem nächsten großen Künstlergenie. Oder sie sind von einer Kunst-Markt Location zur nächsten gelaufen. Das ist ihr gutes Recht! Aber es ist auch mein gutes Recht, sie die Preise zahlen zu lassen, die nach der Markteinführung deutlich gestiegen sind. Im Hinterhof vom ACUD gibt es praktisch kein Laufpublikum, außer ein paar Jazzliebhaber und Party-Volk, und diese haben auch den einen oder anderen Glücksgriff am Abend der Vernisage getätigt. Dennoch wurden 97% der 108 verkaufen Bilder vom Bekanntenkreis des Künstlers erworben.
Jetzt kommt der erste Kunst-Katalog und die Öffentlichkeit wird informiert.
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