Künstler kann man nicht züchten!
“Künstler kann man nicht züchten, sie gedeihen am besten fernab der Akademien in der Dunkelheit, im Untergrund. In der Kunst hat niemand ein Ausbildungsmonopol, niemand ein Meinungsmonopol.” (Constantin Schroeder, Artikel Akademien und Kunst im Magazin für Kultur, Gesellschaft und Kunst)
- Was ist Kunst?
- Was ist gute Kunst?
- Wie kann sie beurteilt und erkannt werden?
Das sind schwierige Fragen, ja wer will sich in seinem Urteil auch gerne festlegen, aus dem Fenster lehnen, gewagte Meinungen vertreten und sich dabei vielleicht lächerlich machen? Nein, niemand wird gerne dabei erwischt, einen “schlechten” Geschmack, keine Ahnung von Kunst, einem Künstler oder dem Kunstbetrieb zu haben. Dennoch will man Kunst sammeln, wie kann man die Fülle der Zeitgenössischen Kunst beurteilen, woran kann man sich orientieren, welche Kriterien gibt es.
Wenn die Bildung für ein inhaltliches Kunstverständnis nicht ausreicht; mangelnde Prägung einen sicheren Geschmack verhindert; oder einfach die Zeit, Lust und das Interesse fehlen, muss es doch einen anderen Weg geben sich auf einfache Weise anhand von Fakten ein Bild davon machen zu können, welche Künstler und Werke angesagt und investitionssicher sind? Ja die gibt es.
Im allgemeinen urteilt der stark wachsende Kunstmarkt nach folgenden Kriterien:
- Welche Lehrmeister hatte ein Künstler?
- Auf welcher Akademie war er?
- Wie renommiert ist sein Galerist?
Wer selbst unsicher ist, aber eine sichere Investition beim Kauf der Kunst tätigen will, der muss sich an derartigen “leichten” weil “harten” Kriterien orientieren. Wie sich aber ein derart oberflächliches und wenig inhaltliches Urteilsverhalten auf die Kunst auswirkt, kann in wenigen Sätzen gesagt werden.
Nur noch Akademiekunst wird gehandelt, weil:
- sich die unsicheren Galeristen an den Akademien orientieren und dort nach Talenten suchen
- sich die unsicheren Kritiker und Sammler an den Galeristen orientieren, die sich bereits an den Akademien orientiert haben
- weil sich die Sammler an den Sammlern und der Preisentwicklung orientieren, die sich den oberen beiden Punkten angleicht
Kunst kann nicht erlernt werden!
Kunsthandwerk, wie Handwerk eines Schriftstellers kann erlernt werden, Fantasie, Kreativität und Genius das wesentliche immanent Erhabene im Kunstwerk zu erkennen, hängt von kognitiven Leistungen, strich intellektueller und emotionaler Intelligenz ab. Wer die Anlagen nicht hat, der wird auch nicht in der Akademie zu einem inspirierten Genius. Ebenso wenig wie der Kunstinteressierte nicht über ein kunsthistorisches Studium zum erkennenden einfühlsamen Genie wird, der sich in die vom Künstler geschaffenen Welten stürzt, um dort bisher noch nicht erlebtes zu erleben.
Wie ich hoffe, fühlt sich niemand vor den Kopf gestoßen. Aber auch wenn der Genie-begriff als überholt gilt, sich im Kunstbetrieb gerne alle aneinander orientieren und letztlich die Akademien neue Künstler auswählen, so muss hier einmal LAUT gesagt werden:
Ohne Hirnschmalz keine Genialität, Inspiration, Erkenntnis, Kreativität … weder beim Künstler, noch beim Betrachter!
Euer Burgy Zapp
- Weiter führender Artikel 1 Über die seltsamen gepflogenheiten im Kunst-Markt, den vielen höflichen Selbstillusionen und Lügen habe ich einen Artikel geschrieben, der in einer Zeitschrift und online veröffentlicht wurde.
- Weiter führender Artikel 2 Constantin von Schröder hat der wohlwollenden Entrüstung einiger Kunstbewegung-Künstler über die traurigen Verhältnisse: “Akademiehörigkeit im Kunstbetrieb” Ausdruck verliehen und einen Artikel darüber verfasst: Akademien und Kunst.
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