Burgy Zapp Künstler & Schriftsteller
Chief Digital Officer

Party-Hopping

Wer kennt es nicht, im Sommer in Berlin durch die Straßen zu laufen, die Mädchen lächeln die Jungs winken. Abends dringt von überall her Musik an das erfreute Ohr und das Leben scheint in Ordnung. So ging es auch mir, ich lief bereits auf dem Heimweg begriffen durch die Strassen. Hier und da hörte ich die Musik verschiedener Privatpartys an mein Ohr dringen, und als mir ein Lied besonders gut gefiel blieb ich stehen.

Ein Blick nach oben und zur Seite, da ist ein Balkon, darauf stehen und sitzen ein paar Raucher. Kurz entschlossen blicke ich auf die Uhr, ok halb drei, das geht ja noch. Fröhlich rufe ich nach oben: “Welche Klingel?”

Einige Blicke werden nach unten geworfen, ein kurzer Dialog, dann wird mir ein Name genannt. Ich gehe zur Klingel, kurz darauf das Summen und meine Schritte hallen bis ins dritte Obergeschoss wo ich noch einmal klingele. Erst drückt jemand den Summer, daraufhin klopfe ich und die Tür wird aufgerissen.

Bevor der jemand, eine junge Dame etwas sagen kann, frage ich sofort: “Wo ist der Gastgeber, ich würde mich gerne vorstellen, nachdem ich nicht eingeladen bin.”

Die junge Dame erklärt mir freundlich und überaus entzückend lächelnd, dass sie die Gastgeberin ist. Noch während wir uns unterhaltend in die Wohnung, die Musik, die Tanzenden und den allgemeinen Unterhaltungslärm begeben ist bereits klar: “Sie soll meine Beute für den Abend sein!”

Immerhin versorgt sie mich sofort mit Getränken, bevor sich ein Gast nach dem anderen verabschiedet. Ich gehe zur Musik und tanze mit den letzten Tanzwilligen, immer wieder kommt die Gastgeberin zu Tür, wirft einen konkreten und deutlichen Blick auf mich und kommt schließlich, um sich mit mir zu unterhalten und mich beim Tanzen dann auch etwas an-zufassen. Toll, sie gefällt mir sehr gut, wir sind leider beide etwas schüchtern, aber sie fragt mich schließlich: “Willst du noch etwas bleiben, das würde mich freuen. In einer halben Stunde sind die Anderen sowieso weg.”

Das ist ja großartig, dieses Gefühl bringe ich freimütig zum Ausdruck und erwidere völlig unmissverständlich: “Darauf freue ich mich sehr, ich bin auch noch nicht müde.”

“Ich auch nicht.” sagt sie und geht die nächsten Gäste zu verabschieden. Ich unterhalte mich inzwischen mit dem DJ und seinem Freund, die seine Platten zusammenpacken. Sobald ich das Gefühl gewonnen habe, dass sie sich auch ohne mich beeilen räume ich angelegentlich die herumstehenden Gläser in die Küche. Kaum bin ich damit fertig, als mir die Gastgeberin in der Küche begegnet, im Vorbeigehen kommt es zu einem angenehmen Körperkontakt, der uns überhaupt nicht peinlich ist, sie riecht gut und ist ganz großartig.

Schließlich verabschieden wir die letzten Gäste gemeinsam, als seien wir eine große Familie, ich höre mich noch sagen: “Passt gut auf euch auf, betrunkener Heimweg ist gefährlich” als sie mich ungeduldig in ihre Wohnung zieht und die Tür zumacht.

Wir blicken uns an, ich bin etwas schüchtern unsicher und sie fragt mich: “Wo fangen wir an?”

Mir fällt natürlich keine kluge Antwort ein, denn wie immer wenn ich eine Frau begehre werde ich schüchtern, das macht nichts, denn vor der Tür rumpelt es sehr laut und mehrmals. Wir gehen wieder raus und was sehen wir. Der Freund von dem DJ ist die Treppen hinunter gefallen. Er liegt zuckend auf dem Boden. Der DJ und ein anderer Freund beraten, wie sie den jungen Mann am Besten wecken können, als ich vorsichtshalber frage: “Hatte der schon einmal Epilepsie, Zuckungen, Gehirnschäden, Frakturen oder sonst so etwas?”

Meine künftige Bettgefährtin antwortet anstelle der Jungs: “Ja, er war lange wegen einer Gehirngeschichte im Krankenhaus.”

Also gut, ich habe den zwei Jungs verboten ihren Freund auch nur zu bewegen, geschweige denn zu wecken, flitze in die Wohnung und rufe mit der Gastgeberin den Notarzt an.

Das Mädchen umarmt mich nach dem Telefonat überraschend und sagt: “Entschuldige, so habe ich mir das nicht vorgestellt.”

“Ich auch nicht.” entgegne ich.

Jedenfalls hatte der junge Mann sowohl epileptische Anfälle, als auch eine Schädigung der Wirbelsäule und der Notarzt hatte Schwierigkeiten, dem gestürzten die Pumpmanschette umzulegen.  Die Gastgeberin hat sich noch bei mir bedankt, dass ich ihr die Fragen in Bezug auf den Gestürzten gestellt hatte: weil sie daran gar nicht mehr gedacht hatte. Dann fährt sie mit dem Notarzt zum Krankenhaus. In der Eile haben wir natürlich vergessen Adressen auszutauschen, natürlich bin ich nie wieder in der Straße gewesen. Ich weiß auch nicht wo sie – oder ihre Strasse – lebt!

Während ich viele wilde Partys überstanden habe, habe ich ein Gefühl dafür entwickelt, wie das Worst Case Scenario aussieht, dass es mir mal einen Flirt kaputt machen würde, hätte ich jedoch niemals vermutet.

Euer Burgy

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