Burgy Zapp Künstler & Schriftsteller
Chief Digital Officer

Schreiben – Kunsthandwerk und Kommunikation

“Schreiben ist ein Kunsthandwerk, nichts anderes.” (Burgy Zapp)

Abgrenzung
Manche Schriftsteller benötigen lange Zeit, um eine Idee für ein Buch zu entwickeln, manchmal Jahre, andere setzen sich wiederum hin und fangen an, die Idee entsteht bei der Arbeit; ich gehöre zu letzterer Sorte. Die Fantasie gestaltet den Inhalt, die kunstfertige Handhabung des Schreibens bedingt das Gelingen, das Erdachte in geschriebenem Wort auszudrücken.

“Für mich ist Kunst Arbeit, die Inspiration ist sich selbst genug und schöpft ihre Kraft aus der Arbeit selbst.” (Burgy Zapp)

Kunsthandwerk Schreiben

Die richtige Balance der Worte zu finden, einen leicht lesbaren Satzaufbau, deskriptives und gefälliges Vokabular und große Verständlichkeit, sind Tugenden des Kunsthandwerks Schreiben. Eine Fantasie in Worte zu kleiden kann übertrieben in seitenlange ermüdende Beschreibungen münden, aber auch so kurz und prägnant ausfallen, dass in den meisten Lesern keine Bilder entstehen. Fantasien aus Worten entstehen zu lassen ist anstrengend, eine geistige Leistung, bei der der Autor den Leser nach Kräften unterstützen sollte, damit dieser sich auf die Freude an der Geschichte konzentrieren kann und nicht an der Arbeit die Fantasie entstehen zu lassen scheitert. Treffsicher sollte das richtige Maß an Beschreibungen, deskriptiven Adjektiven und Settingkonstruktionen ausfallen; ausreichend genau, aber nicht langweilig genau.

Wörtliche Rede

Die wörtliche Rede kann einen Eindruck verschaffen darüber, wie sich ein Mensch ausdrückt, über die Brücke von Vorurteilen lässt dies Rückschlüsse auf dessen Charakter zu. Ganz wichtig ist es, beim schreiben die Person zu sein, mit der man spricht, nur dann entsteht ein wirklich authentischer Dialog. Der Autor ist und bleibt ein Schauspieler seiner eigenen Fantasie. Dennoch, zu salopp und umgangssprachlich sollte die wörtliche Rede nicht sein. Um es mit den Worten meines Kollegen zu sagen, drücke ich noch eine zweite Gefahr aus: “Da hat der Autor alle Freude auf seiner Seite – und es bleibt kaum noch was übrig für den Leser.” (Hilfried A. Hary, Briefwechsel vom 9. Mai 2007)

Sprachliche Ästhetik

Die einen Leser sind ungebildet und verfügen über einen geringen Wortschatz, für sie ist jedes Fremdwort, jedes unübliches Wort eine Belastung, ebenso wie zu knapp beschriebene Darstellungen und Settings (siehe oben). Der andere Leser erwartet geradezu eine ästhetische und elegant anmutende sprachliche Brillanz, für ihn ist die Sprache ebenso wichtig wie der Inhalt. Während der erste Leser lieber Fernsieht und nur aus Verlegenheit zum Buche greift, erwählt sich der zweite eher doch Bücher von Tomas Mann als salopp geschriebenes. Es ist wichtig zu wissen, was man will, wohin man das Gewicht verlagert und für wen man schreibt.

Hierzu ein Zitat mit Bezug auf das Grundsatzprogramm der Progressiven Kunst Bewegung: “Bei wem der Gehalt die Form überwuchert, der ist grob und ungeschlacht; bei wem die Form den Gehalt überwuchert, der ist geckenhaft. Beim höheren Menschen sind Gehalt und Form im Gleichgewicht.” (Kungfu-Tse, Konfuzius)

Ortografie und Grammatik

Hiermit kenne ich mich aus, das ist meine große große Schwäche und zugleich der wichtige Grundstock des Handwerks des Schreibens. Jeder Rechtschreibfehler kann nicht nur den Sinn entstellen und versehentlich falsche Wörter entstehen lassen, wie reell und real (siehe hierzu den Blogeintrag Ostsee-Zeitung), sondern beim Lesen erheblich viel Mühe und Kraft kosten. Menschen die jeden Rechtschreibfehler sofort sehen, können sich ÜBERHAUPT NICHT MEHR auf den Text konzentrieren oder nehmen diesen nicht mehr ernst, egal wie brillant er ist. Genauso wichtig ist der Satzbau, die falsche Verwendung von Komma sind und bleiben völlig normal, das behindert den Lesefluss. Außerdem bietet die deutsche Grammatik Semikolon, Bindestriche, Klammern, Ausrufezeichen und Fragezeichen. Deren Anwendung hilft es dem Leser die Informationen in den richtigen Zusammenhang zu stellen und widerstandslos zu verarbeiten. (siehe hierzu Interpunktion)

Stilistisches Zeit und Form

Der Einheitsbrei der geistig unflexiblen Autoren ist nicht schlecht, er gefällt den Lesern und sie missen nichts. Das ist auch nicht schlimm, daran ist nichts auszusetzen, den Konjunktiv wegzulassen und alles in der ersten Vergangenheit und dritten Person zu schreibe. Warum eigentlich nicht. Die Zeit ist für den Menschen ohnehin nur schwer zu begreifen, der Konjunktiv in der Produktion ein nicht zu unterschätzendes Hindernis. Für mich persönlich ist der Konjunktiv ein unsubstituierbares Mittel um Bedeutungsebenen in die Grammatik zu verschieben und den Text noch kürzer zu halten; wunderschöne Satzbilder können entstehen. Außerdem spiele ich gerne mit der Zeit, je nachdem welche Perspektive und welche Aussage wechsle ich Abschnittsweise, vereinzelt sogar Satzweise die Zeit, das ist erlaubt und gut so, stellt aber für den Leser eine weitere Wahrnehmungsleistung dar. Auch hier kann ich einige Überleitungen an Text sparen. Nun will ich unbedingt anmerken, dass meine Texte beim Lektorat um 25 bis 30 Prozent länger werden (bei einem Roman sind das durchaus nochmal 100 Seiten zusätzlich) und Autor es dem Leser nicht unnötig schwer machen muss.

Ich hoffe, ich konnte hiermit einen Ãœberblick, eine Idee, eine Vorstellung vom Handwerk des Schreibens vermitteln

Euer Burgy

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