Burgy Zapp Künstler & Schriftsteller
Chief Digital Officer

Soziale Ungerechtigkeit = Gewalt ?

Immer wieder wird in der Demokratie und zwar mit Recht die Frage nach der sozialen Ungerechtigkeit gestellt. Das ist auch gut so; es folgt eine philosophisch-psychologische Abhandlung des Themas meinerseits.

Von Anfang an, was ist Aggression

In der Psychologie wird die Aggression beispielsweise von (Markl 1982), dessen Meinung ich mich anschließe, als ein Mechanismus betrachtet, der einerseits dazu führt Fitness-Ressourcen sicher zu stellen, oder zu verhindern, dass Konkurrenten Zugriff auf diese haben. Fitness-Ressourcen sind Güter, die das Ãœberleben oder die Fitness zu überleben fördern. Philosophisch ausgeweitet behaupte ich, Aggression macht uns Ãœberlebensfähig nicht nur anderen Tieren gegenüber, sondern bedingt auch die Interhumane-Auslese (also die Auslese innerhalb der Menschen).

Aggression ist nicht böse per se

Aggression ist das aktive Herangehen an ein Problem, einen Konflikt, eine Aufgabe, ein Gegenüber. In Konfliktsituationen kann Aggression nach Ausschöpfung aller diplomatischen Mittel auch schädigende Wirkungen haben, das ist schlecht. Denn die Natur hat Hemmer vorgesehen, die die Wirkung der Aggression auf ihren Nutzen beschränken und bevor Schaden entsteht die Aggression hemmt. Diese Hemmer funktionieren leider am Besten in der “natürlichen” Umwelt und nicht so gut beim Menschen in seiner neuen, der zetigenössischen Lebensumwelt. Aus diesem Grund wird Aggression heute in der Alltagssprache negativ bewertet, aus keinem anderen Grund.

Aggression ein Evolutionsmechanismus

Wir haben also festgestellt, Aggression ist ein Mechanismus der innerhalb von Konkurrenz die Ãœberlebensfähigkeit stärkt, nicht im zerstörerischen Sinne, sondern im Sinne des Wettstreits, der zur allgemeinen Verbesserung, dem Fortschritt und der Weiterentwicklung der Gesellschaft führt. Die Aggression ist also ein Mechanismus, der innerhalb der Evolution sehr wichtig ist und eine Rolle in der Auswahl des jeweils Besseren im Sinne der Evolution mit entscheidet.

Von den Staatssystemen

Im Sozialismus wird der Mensch vor der Evolution weitgehend beschützt, er ist nicht gezwungen besonders viel zu leisten, das Leistungsniveau ist nivelliert. Das Leben für den Menschen ist sehr entspannt, soweit das politische System ihn nicht unnötig unterdrückt, ist der Mensch vom Evolutionsdruck innerhalb der Gesellschaft und vor natürlichen Feinden – zum Beispiel dem freien Markt – geschützt. Dies führt dazu, dass Leistungsträger, die außerordentliches zu Stande bringen in der Lage sind aber auch keine besonderen Vergünstigungen beziehungsweise Anreize für höhere Leistungen erhalten. Dies hält sie mangels Motivation von einer Mehrleistung ab, von der sie persönlich im Sinne des sozial gesunden Egoismus nichts haben.

Die Erfindung der künstlichen Evolution

In einer Gesellschaft kann eine künstliche Evolution des Marktes eingeführt werden. Alle Produkte konkurrieren miteinander, so wie deren Hersteller, die Auslese erfolgt durch die Nutznießer und Nutzer der Güter. Das nennt man freier Markt. Kapital ist ebenfalls ein Produktionsgut, so wie Rohstoffe, dem freien Markt folgt also auch der freie Kapitalmarkt der sich letztendlich im Kapitalismus wiederfindet. So ist einer der größten Kapitaleigner der Welt die Menschengruppe der Rentner, ihr Geld wird durch staatliche und private Renten-Institutionen verwaltet und im Interesse der Rentner maximal vermehrt.

Die beste aller denkbaren Welten im Sinne von ?

Durch die Auswahl des Marktes wird der allgemeine Reichtum immer größer, die Dinge ihrer Umwelt entsprechend immer besser, wie es eben in der echten Evolution auch der Fall ist. Die Welt, die entsteht, ist jedoch nur die beste aller denkbaren Welten im Sinne der Evolution (hier der künstlichen) selbst. Der Mensch wird in diesem System selbstverständlich nicht nur Nutznieser, sondern sehr häufig auch Opfer sein, die Tüchtigen werden immer Reicher und die Untüchtigen immer Ärmer. Mit Hilfe von aggressivem Verhalten (Gewalt) werden Konkurrenten davon abgehalten

  1. Ihre Problemlösungskompetenzen einzusetzen
  2. Einen Zugang zu wichtigen an wertvolle Ressourcen zu erhalten
  3. und sich diese anzueignen
  4. hierfür setzen die Individuen ihre jeweiligen Ressourcen ein

Der Mensch ist ein soziales Tier

Wir sind aber soziale Wesen! Wir erachten es als sehr wichtig, unserem nächsten zu helfen. Wir nutzen also den Trick der künstlichen Evolution, um alle potenziellen Leistungsträger zu motivieren (Kapitalismus legitimiert von der christlichen Kirche). Gleichzeitig nehmen wir von den erfolgreichsten Leistungsträger wesentlich mehr für den allgemeinen Nutzen als von allen anderen Individuen einer jeweiligen Gesellschaft (Letzteres hat Karl Marx wunderbar legitimiert). Beide zusammen ergeben den sozialen Kapitalismus oder die soziale Marktwirtschaft.

Die Starken geben den Schwachen!

Die Starken sind also motiviert, sie stützen mit ihrer überproportionalen Stärke aber auch die Schwachen, diese profitieren von neuen Erungenschaften, Sozialleistungen und allgemeinen Gütern. Das ist auch gut so!

Formel:

  1. Alle sind motiviert
  2. Die Starken geben mehr als die Schwachen der Allgemeinheit
  3. Die Schwachen profitieren mehr von der Allgemeinheit
  4. Konkurrenz erfordert Aggression, letztere Motiviert die Leistungsträger dazu überproportional zu leisten weil sie höheren Nutzen in einer durch Konkurrenz geprägten Situation erzielen können

Konkurrenz geprägte Situationen dem alter nach in Ebenen aufgeschlüsselt

  • Handwerk
  • Wissenschaften
  • Nationen
  • Kapitalismus
  • Globale Ressourcen und Zugänge

Warum der Sozialismus leider nicht funktioniert

Wir wollen das alle mehr haben, das sich die Welt verbessert, der Wohlstand zunimmt und wir letztlich den Tod möglichst weit hinauszögern können, unsere Kinder gesünder sind, ein besseres Leben haben und vieles vieles mehr. All das funktioniert im Sozialismus leider nicht, denn dort fehlen die Anreizsysteme, dort geht es nicht voran, sondern bestenfalls geht es sehr sehr langsam voran. Es gibt noch immer einige Philosophen (fast ausschließlich Hobbyphilosophen), die der Meinung sind, ein weltweiter Kommunismus / Sozialismus würde funktionieren.

Meine Antwort ist: Jedes System, zu dem es keinen Vergleichswert gibt, funktioniert relativ, eben weil es keinen Vergleichswert gibt, anhand dessen gemessen werden kann.

Im Kleinen und von der Außenwelt abgeschottet funktioniert der Sozialismus / Kommunismus nicht, der Grund ist allen Bekannt, Anreize fehlen.

Aggressives Verhalten im Sinne von Konkurrenz ist unterbunden, eine Mehrleistung erbringt keinen Mehrnutzen, daher keine Anreize für mehr Leistung, die Allgemeinheit kann den Mehrnutzen nicht genießen.

Soziale Ungerechtigkeit = Aggresives Verhalten ?

Wir wollen also aggressives Verhalten.

Wir wollen aber auch Chancengleichheit, denn wir als Christenkultur teilen nicht die Meinung der Buddhisten, dass sich jeder Mensch entscheidet wohin er und in welche Situation er geboren wird.

Chancengleichheit finden übrigens die Buddhisten auch großartig!

Es ist demnach sozial ungerecht, wenn ein Kind aufgrund seiner Herkunft nicht zumindest ansatzweise faire Chancen hat, an jede Position innerhalb der Gesellschaft zu gelangen. Dieser Satz ist wunderbar schwammig, aber es kann keiner dem Autor erzählen, er wüste nicht, was damit gemeint ist!

Bildung ist verglichen mit Sozialausgaben für Arbeitslose und andere Bedürftige so unglaublich billig, dass es fast wie ein Geschenk anmutet. Das einzige Problem ist, dass die Gebildeten wählen dürfen weil wir in einer Demokratie sind und die Politiker einfach ein ungebildetes Volk bevorzugen, weil es sich leichter handhaben lässt. Wer kann ihnen das übel nehmen? Der Wähler kann es, aber tut es nicht, er ist sehr zufrieden mit dem Sozialstaat mit geringer Bildung.

Wer soziale Gerechtigkeit fordert sollte also:

  1. für mehr Bildung einstehen,
  2. … ein faires Rechtssystem fordern bei dem der Ausgang eines Prozesses weniger vom Geldbeutel abhängt als es heute der Fall ist. Vielleicht entstehen dann bessere Ansätze!
  3. Global denken, denn Menschen sind Menschen, die Ethik hat nichts mit der Evolution zu tun und wollen wir uns ethisch verhalten, so müssen wir uns auch der andersfarbigen, anders kultivierten und anders lebenden Menschen annehmen.
  4. Die Umwelt sollten wir nicht zerstören, denn das ist sozial ungerecht!

Missverstandene Soziale Ungerechtigkeit = Gewalt

Im Gegensatz zu Aggression ist Gewalt eine Norm, also eine Definition die von Normen abhängt und normativ im Korsenz der Gesellschaft getroffen wird.

Wenn wir heute von sozialer Ungerechtigkeit sprechen, also zum Beispiel

  1. Forderungen nach mehr Gehalt /Gewerkschaften /Streiks etc.
  2. Forderungen nach mehr Arbeitslosengeld und so weiter

dann handelt es sich nicht um soziale Ungerechtigkeit (siehe oben) sondern um Gewalt. Die Gewalt ist der normative Bruder der Aggression und dient dazu den Wettbewerb in der Gesellschaft zu fördern. Diese Gewalt aber hält auch Menschen davon ab, sich mehr an den allgemeinen und privaten Gütern bereichern zu können, dann nennen sie das gerne sozial ungerecht.

Diese leider ungeschickte und dumme Formulierung führt dazu, dass wir uns über subjektive Standpunkte streiten anstelle als Gesellschaft festzustellen, wie evolutionär wir funktionieren wollen und wie menschlich, sozial und nett wir anderen (den Schwächeren) gegenüber sein wollen.

Für mich persönlich stelle ich fest

Für mich als Leistungsträger waren die Steuern zu hoch, ich bin noch vor Schulabschluss in die innere Kündigung gegangen und habe beschlossen nicht in der Wirtschaft zu bleiben.

Für mich als Leistungsträger ist der Anreiz in die Politik zu gehen praktisch nicht vorhanden, die Gehälter entsprechen nicht dem Engagement, zumindest wenn man unbestechlich sein will.

Für mich als Leistungsträger ist es selbstverständlich kostenlos für das Gemeinwohl zu arbeiten und den größten Teil meiner Arbeitsleistung abzugeben, so wie ich das in der Progressiven Kunst Bewegung, und davor im sozialen Engagement in der Schule getan habe.

Für mich als freiheitlicher Mensch will ich nicht gezwungen sein noch sozialer zu sein, ich will, dass sich jeder selbst entscheiden kann, ich will das jeder eine optimale Ausbildung angeboten bekommt und das unser Rechtssystem die Schwächsten besser stützt. Ich will aber auch, dass es sich für Leistungsträger wieder mehr lohnt zu arbeiten und nicht mehr üblich ist ins Ausland zu gehen.

Es ist wichtig, dass wir uns sozial gegenseitig stützen, dass sollten wir mehr und nachhaltig machen, dabei dürfen aber nicht die Anreizsysteme zerstört werden.

Der Beste Weg dahin zu gelangen ist eine professionelle Weise den Dialog zu führen und einen Konsens in der Gesellschaft zu erreichen.

Für eine sozial gerechtere Welt, in der noch mehr vorhanden ist, dass verteilt werden kann

Euer Burgy Zapp

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