Brockhaus das Ende vor dem Anfang
In dem Artikel “Brockhaus das Ende einer Ära” schreibt Tim Bartel über die Meldung des Brockhaus Verlags, keine 22ste gedruckte Auflage des berühmten Lexikon mehr herausgeben zu wollen. Der Fokus wird künftig auf dem Internet liegen.
Während ich mit Anjella Brockhaus in einer Schulklasse saß als der Brockhaus noch der Standard war, werden meine Kinder in der Schule wohl eher in der Wikipedia nachschlagen. Es gibt immer mehr Wissensbereiche. In der Informationsgesellschaft verbreitet und vertieft sich das Wissen schneller als jemals zuvor. Schlappe 500 verbleibende Redakteure (50 sollen entlassen werden) werden wohl kaum tausenden von fleißigen Experten aller Wissensbereiche, die für die Wikipedia schreiben, das Wasser reichen können.
Soweit ich weiß, ist Anjella Brockhaus Floristin geworden, ihr Bruder ist ja vielleicht ins Verlagswesen gegangen, aber als alte Familie kann man auch das Geld verwalten (Beruf Privatier). Dieser Beruf ist ein erfüllender und anstrengender, denn das bestehende zu bewahren und mehren ist eine hohe Kunst. Das Verlagswesen wirft ohnehin nicht mehr als ca. 3 bis 5 Prozent Gewinn im Schnitt ab.
Gegen eine normale Enzyklopädie spricht außerdem eine eventuell dogmatische oder auch nur subjektive Meinung eines Redakteurs, der eine Vorliebe für die eine oder andere wissenschaftliche Schule hegt. In der Wikipedia würde ein solcher Artikel sofort von anderen zerrissen, überarbeitet, gelöscht oder zur Verbesserung vorgeschlagen werden.
Schade das der Brockhaus nicht einen Teil seines Textkorpus der Wikipedia spendet und dadurch Werbung für die anderen Lexikas macht, die er künftig verlegen will.
Euer Burgy
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